16.05.2014 "Mein Gewächshaus - meine Tomaten"

Tomaten, Paradeiser im heimischen Garten.....
... ist das Jahresthema des OGV Rettenbach 2014. Dazu konnte der erste Vorsitzende Konrad Weinzierl die Kreisfachberaterin Susanne Deutschländer im Gasthaus Röhrnhof begrüßen. Frau Deutschländer bot einen umfassenden, anschaulichen Vortrag zum Thema Tomaten, Gesundheit aus dem Garten. Anwesend war auch die Gartenkönigin Marie mit ihren Hoheiten und viele interessierte Tomatenfans.
Die Tomate wurde von Azteken und Inkas kultiviert und „Xitomatl“ genannt. Erstmals brachte Christoph Columbus die Tomate nach Spanien und Portugal. In Europa wurde der „Paradeiser, Liebesapfel, Wolfspfirsich oder Adamseppl“ bis ins 18. Jahrhundert als Zierpflanze angesehen. Jedoch sind einige medizinische Anwendungen aus dieser Zeit bekannt und man hat die Verwandtschaft zu Nachtschattengewächsen, wie Paprika, Engelstrompete und Tabak herausgefunden. All diese Pflanzen enthalten Giftstoffe, die Schaden – nicht Schatten – verursachen können. Deshalb sollte die Tomate, die in den grünen Teilen Solanin enthält, nur ausgereift verzehrt werden. Bis zur Ernte sind ein paar Punkte zu beachten. Ob Pflanzen gesetzt oder Samen verwendet werden obliegt der Entscheidung des Gärtners. Beachtet werden muss allerdings, dass die Tomate Wärme und viel Licht braucht. In der Wachstumsphase ist Aufleiten, Ausgeizen und überprüfen auf Schädlinge oder Pilzbefall unverzichtbare Arbeit. Regen und gießen übers Blatt mögen Tomaten überhaupt nicht. Ein „kühler und feuchter Fuß“ und regelmäßige Düngergaben belohnen die Pflanzen mit einer reichen Ernte. Um 1900 hat die Tomate bei uns als Lebensmittel Einzug gehalten und ist heute fester Bestandteil unserer Versorgung. Forschungen haben die Vorteile der kalorienarmen Früchte, die eigentlich Beeren sind, hervorgehoben und unter einer Vielzahl von Mineralstoffen und Vitaminen den Farbstoff Licopin gefunden. Dieser wirkt sich unter anderem positiv auf das Herz-Kreislaufsystem und gegen bestimmte Krebsarten aus. Zu beachten ist, dass Licopin nur in gekochter Form optimal aufnehmbar ist. Also, warum nicht einmal zu Tomatensaft greifen oder eine Tomatensuppe genießen.
Für die praktische Anwendung : keine Staunässe, ein Dach über den Tomaten, auf der Südseite ein wenig Wind, mulchen mit Stroh; Tagetes vorpflanzen, düngen mit Brennesseljauche und eingraben von Brennesselblättern in  den Wurzelbereich, nie über das Blatt gießen. Empfohlen wurden die Sorten Shirley F1, Sweet Million F1, Super sweet F1 und Schmatzefein. Die Stecken zur Befestigung sollen bei Befall der Pflanzen mit Krautfäule verbrannt werden. Dann stellten die Zuhörer viele Fragen aus der Praxis für die Praxis.
Konrad Weinzierl überreichte der Referentin, die selbst begeisterte Gärtnerin ist, einen Strohhut als kleines Dankeschön.