03.02.2012 OGV - Winterversammlung: Heimliches und Unheimliches vor und hinter dem Gartenzaun

Zurzeit ruht die Gartenarbeit und die Gärtner/innen nehmen ihre verdiente Auszeit von der Beschäftigung im Garten. Der OGV Rettenbach bot den Mitgliedern und Interessenten einen Vortrag zum Thema "Heimliches und Unheimliches - vor und hinter dem Gartenzaun". Der Lichtbildervortrag von Hartmut Schmid kam sehr gut bei den Vereinsmitgliedern an. Er verstand es, sowohl Kinder als auch Jugendliche und Erwachsene zu begeistern. Die Lebensweise von Tieren im Gartenteich war zuerst das Thema, so des Taumelkäfers, ein etwa fünf Millimeter großes Raubtier, des Gelbrandkäfers und des Wasserskorpions, oder einer Wanze, welche zum Beispiel Stichlinge aussaugt. Der Referent schilderte sehr lebendig das Leben und Treiben in und rund um eine Streuobstwiese sowie das Leben in den Bachtälern im Falkensteiner Vorwald. Außerdem erläuterte er dabei auch die Bedeutung und den Schutz der gefährdeten Pflanzen und Tiere in unserer Natur. Er riet dazu, wieder Obstbäume zu pflanzen, man wisse nicht, ob sie vielleicht in einigen Jahrzehnten erneut sehr gefragt seien. Zu den gefährdeten Tieren erklärte er, dass manche Arten, wie die Kreuzotter, mittlerweile aus unseren Bereichen verschwunden sind. Blindschleiche und Ringelnatter bekommt man manchmal noch zu sehen. In der Donau existieren noch viele Seefrösche, allerdings seien Laubfrösche und Knoblauchfrösche ausgestorben. Arten, die in Wiesen leben, hätten es schwer. Dies hängt mit den geänderten Verhältnissen des Lebensraums zusammen. Der zweite Teil des Vortrags galt der Haselmaus. Sie lebt ausschliesslich in Sträuchern, Bäumen und Büschen und ernährt sich neben Nüssen von Knospen, Früchten und Blüten. Für junge und junggebliebene Naturforscher zeigte Hartmut Schmid einfache Methoden, wie man das Vorkommen der Haselmaus im Rettenbacher Umland nachweisen kann. Mit etwas Glück bekommt man sie auch zu sehen.

Die kleine Haselmaus (Bild oben) war in einer gebastelten Behausung, einer sogenannten Tube versteckt und ist bei der Kontrolle auf den Baum geflüchtet, auf dem die Tube angebracht war. Dieser war aber nur 3 m hoch und so saß sie dann oben fest, hat herunter geschaut und Herr Schmid konnte sie fotografieren. Als er jedoch den Gipfel dann weiter herunterbiegen wollte um sie von der Nähe zu fotografieren, ist sie mit einem kühnen Sprung entwischt. In Rettenbach haben sich Spuren von der Haselmaus finden lassen, das Tierchen selber ließ sich nicht entdecken.
 
Der im ersten Teil des Berichts beschriebene Vortrag mit Hartmut Schmid, vom Landschaftspflegeverband Regensburg, zum Thema „Heimliches und Unheimliches vor und hinter dem Gartenzaun“ hatte großen Anklang gefunden. Der Referent erläuterte damals vor allem den Schutz der gefährdeten Pflanzen- und Tierwelt. Es wurde erwähnt, dass u. a. die Haselmaus vom Aussterben bedroht ist.  Die Teilnehmer fassten damals spontan den Entschluss, eine Aktion zur Rettung der Haselmaus im näheren Umfeld zu unternehmen.  Dies wurde am Pfingstdienstag , auf dem Bauernhof von Alois in Schmalzgrub, im Rahmen einer OGV-Ferienaktion, in die Tat umgesetzt. Der Beschilderung „Haselmaus“ folgend, erreichten die Teilnehmer den abgelegenen, herrlich in die weiche Vorwaldlandschaft eingebetteten Bauernhof, am Eingang zum Gschwelltal.
15 Erwachsene und 20 Kinder lauschten den Ausführung von Hartmut Schmid, der nochmals das beschwerliche Leben der Hausmaus schilderte.   Die Nester der Haselmaus befinden sich in Bäumen und Sträuchern. Um eine Zählung durch zu führen, wurden feste Behausungen gefertigt, mit dem Material, das Hartmut Schmid mitgebracht hatte.
In der Scheune von Alois, der es sehr begrüßte, dass der OGV diese Aktionen mit Kindern und Jugendlichen durchführte und ihnen Getränke und ein Eis spendete, nagelten und tackerten die Haselmausretter mit Freude was das Zeug hielt. Jeder baute seine eigene Behausung, eine sogenannte Tube, nachdem die Holzstücke und Noppenteile zurecht geschnitten waren. Die fertigen Teile präsentierten die jungen Baumeister stolz, bevor sie im Wald ausgebracht wurden.
Dann ging die Gruppe in den nahe gelegenen Forst und befestigte die Behausungen an Bäumen und Ästen. Zur Erfolgskontrolle trafen sich die Teilnehmer im September, um gemeinsam die Nester anzuschauen. Schmid betonte, dass diese Aktion Teil einer wissenschaftlichen Arbeit des Landschaftspflegeverbandes sei und die Teilnehmer als wissenschaftliche Helfer beim Projekt „Rettet die Haselmaus“ eine wichtige Aufgabe übernommen hätten.

 

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